„Hundertausende Flüchtlinge leben derzeit in dramatischen Verhältnissen. Sie haben nicht einmal das Nötigste zum Überleben. Tausende von Kindern müssen im Schlamm oder auf Betonböden schlafen“, ergänzt der Landesvorsitzende. Deshalb sei es notwendig, lautstark die Stimme zu erheben und sich aktiv gegen religiöse Verfolgung und für die betroffenen Menschen einzusetzen.

Schiewerling ruft die 100.000 Mitglieder des Kolpingwerkes im Landesverband Nordrhein-Westfalen, darunter 41.000 Mitglieder im Diözesanverband Münster, dazu auf, gegen jegliche religiöse Verfolgung und für den Schutz der Flüchtlinge einzutreten. An einem zentralen Aktionswochenende am 27. und 28. September sollen in den Pfarrgemeinden des Bundeslandes, in denen Kolpingsfamilien aktiv sind, vor allen Gottesdiensten Mahnwachen abgehalten und Unterschriften gesammelt werden. Mit ihnen soll den Forderungen des Katholischen Sozialverbandes zur Rettung und zur Unterstützung der verfolgten Menschen Nachdruck verliehen werden.

Die Aktion des Kolpingwerkes Landesverband NRW wird unterstützt von Weihbischof Dieter Geerlings aus dem Bistum Münster und Regionalbischof für Coesfeld / Recklinghausen. Zudem ist er stellvertretender Vorsitzender der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz. Auch der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, Dr. Norbert Röttgen, ist ein Unterstützer der Aktion des Kolping-Landesverbandes NRW.

Die zentralen Anliegen des Kolpingwerkes NRW lauten:

  1. Die religiöse Verfolgung von Christen, Jesiden sowie schiitischer und anderer Muslime im Irak und Syrien durch die IS sofort zu beenden. Unsere Sorge gilt den von Mord und Vertreibung betroffenen Menschen. Die humanitäre Hilfe muss Vorrang vor allen anderen Maßnahmen haben. Wir fordern die Bundesregierung auf, diese Unterstützung für die verfolgten und bedrohten Menschen zu verstärken.
  2. Es ist erforderlich alles zu tun, damit die verfolgten und bedrohten Menschen in ihrer Region bleiben können. Sofern es notwendig ist, soll die Bundesregierung Menschen, die Schutz in Deutschland suchen, diesen Schutz gewähren. Alle beteiligten Ebenen der Politik werden aufgefordert, die entsprechenden Rahmenbedingungen für die Aufnahme der Flüchtlinge und eine menschenwürdige Unterbringung zu schaffen. Die Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen fordern wir auf, räumliche Kapazitäten zur Verfügung zu stellen.
  3. Die politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen werden aufgefordert, die Flüchtlingsarbeit in Deutschland, die auch zum großen Teil ehrenamtlich geleistet wird, verstärkt zu unterstützen.„Es wird eine große Flüchtlingswelle auf uns zukommen, die auch eine große Bereitschaft zu bürgerschaftlichem Engagement bei der konkreten Hilfe vor Ort erfordern wird“, ergänzt Schiewerling. „Ich bin sicher, dass gerade die Kolpingsfamilien sich hier im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür einsetzen werden, den notleidenden Flüchtlingen zu helfen.“

 

Text:Rita Kleinschneider/ Kolpingwerk Landesverband NRW e. V.